„Meine Tante hat das Hörgerät überhaupt nicht im Ohr, wenn das verschwunden ist wird das für euch aber teuer!“ bellt mich die Besucherin einer Bewohnerin an.
„Frau X. hatte das Gerät aber bei der Abfahrt im Ohr, wir vom Team hatten uns noch mir ihr vorher unterhalten. Ohne Hörgerät funktioniert das überhaupt nicht mit der Kommunikation.“ antworte ich.
„Ich schaue jetzt alles nach, Hoffnung habe ich aber kaum.“ sagt sie.
Was war passiert? Die Bewohnerin wurde mit Hörgerät im Ohr per Auto zum Kaffeeklatsch gebracht. Die Dame hat das Hörgerät immer im Ohr. Zwei Pflegekräfte erzählen das auch der Besucherin. Selbstverständlich hat trotzdem das faule Personal die Schuld und darf bald das neueste Hörgerät für die BEwohnerin bezahlen wenn es nach den Willen der Besucherin geht.
Nach elendig langer Suche hatte sie das Hörgerät gefunden, es lag unter dem Beifahrersitz.
„Tzja, muss wohl beim anschnallen passiert sein.“ sagt sie zu uns.
Oder wenn man mit der Tante zu schnell die Kurven nimmt.
Von einer Entschuldigung natürlich keine Spur.
Zwei Minuten später kommt eine Angehörige vorbei:
„Mein Bruder war gestern da, er wollte mit Mama in die City per Rollstuhl.“ sagt sie.
„Ja, den habe ich gesehen. Die waren aber hier auf Station, haben das Haus nicht verlassen.“ antworte ich.
„Ja, Sven, warum wohl? Er hat mich angerufen, Mama hatte eine dreckige Hose an und der Rollstuhl sah aus wie Sau. So etwas kann ja wohl nicht angehen. Man kann den Rollstuhl putzen und Mama auch saubere Sachen anziehen. War doch früher auch so.“ ballert sie los.
„Sach mal, geht es noch? Schau dir mal den Rollstuhl und die Hose von deiner Mutter an. Die Hose, die sie gerade trägt. Fällt dir das was auf?“ frage ich.
„Ja, der Rollstuhl ist sauber, die Hose auch. Warum hat das gestern nicht geklappt. Das ist Scheisse.“ sagt sie.
„Du, die Hose hatte sie gestern an und den Rollstuhl habe ich heute bestimmt nicht geputzt. Keine Ahnung warum dein Bruder da so abgeht.“ sage ich.
„Was? Echt? Du spinnst!“ sagt sie.
„Du kennst mich, das ist die Wahrheit.“ antworte ich.
„Was hatte mein Bruder denn?“ fragt sie.
„Na keine Ahnung. Wenn die Hose und der Rollstuhl so dreckig waren dann hätte er mich doch ansprechen können, ich hatte noch mit ihm geredet, er hat nichts gesagt.“ erzähle ich.
„Der sagt ja nie was wenn er hier ist.“ sagt sie.
„Ganz genau. Und dann ruft er dich an und Du spielst hier sofort den Pitbull.“ sage ich.
„Jaaaaaaa, hab es kapiert.“ sagt sie.
Die Hitze merkt man zur Zeit den Angehörigen an, nicht den Bewohnern.
Na, die Senioren freuen sich doch, daß es endlich mal wieder angenehm warm ist. Während ich hier vor Hitze kaputt gehe, laufen einige draußen immer noch mit Mantel rum. Grauselig.
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Na,wir haben noch viele Senioren mit Wolljacke am Körper…
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Hitze hin oder her – ich finde es schade, dass Menschen immer weniger in der Lage sind, Befindlichkeiten ruhig und sachlich zu formulieren oder Sachlagen einfach mal höflich zu hinterfragen.
Und im Gegenzug erwarten sie, dass man sie ruhig, sachlich & freundlich behandelt.
Da wird doch echt der Hund in der Pfanne verrückt.
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Also alles wie immer.
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In unserem Heimchen merkt man es gerade auch.
Oder um es mit den knurrigen Worten eines Herrn Vokuhila zu sagen:
„Ab 1.6. wird Moser-Zuschlag erhoben!“
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Endlich!
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Was ist das denn für ein Umgangston? Das hat mit Hitze meiner Meinung nach nur wenig zu tun, eher mit schlechtem Benehmen…
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Das ist wohl der Hauptgrund.
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Ja, die lieben Angehörigen. Eine kleine Begebenheit aus meinem Heim: Sonntag abends ein Anruf, es wäre ein Notfall und der Opa muß sofort ins Heim, die Angehörigen können nicht mehr. Zwei Tage vorher war ein Kurzzeitpflegeplatz freigeworden, also her damit. Der Herr kam aber in ein Doppelzimmer zu einem stark dementen Mann, unser Fritz. Fritz nun kann nicht unterscheiden zwischen Mein und Dein. So kam er der Enkelin des Mannes am nächsten Tag mit dessen Rasierapparat in der Hand entgegen. Wow war das ein Terz. Das wäre total eklig, außerdem hat er das Gerät kaputtgemacht (war nicht kaputt) und wir müssen das bezahlen, der hat schließlich 200 Euro gekostet (was ich stark bezweifel, das war ein Billigding). Fritz nun ist inkontinent und entfernt sich laufend die Einlagen, das gibt dann auch mal ne nasse Hose. Uhhh, wie ekelig und wie wir den Opa in dieses Zimmer stecken konnten. Naja, es war doch ein Notfall gewesen und das war der einzige freie Platz. Jeden Tag gab es neues Theater mit der Enkelin, die zur Furie mutierte. Der Aufenthalt des Opas wurde dann noch um 2 Wochen verlängert und am 2. Tag, nachdem sie ihn wieder abgeholt hatten, kam der gar nicht so überraschende Anruf, ob wir ihn für immer nehmen würden. Lach. NEIN, machen wir nicht! Wir hätten keinen Platz frei. (Wir haben zwei freie Plätze, legen aber keinen Wert auf diese Frau!.)
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Würde so aber auch nicht jedes Haus handhaben.Viele sehen mehr den Profit als den Streß.
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Menschen. Manchmal mag ich keine Menschen. Haben wir im Kundenkreis übrigens auch. Benehmen hat man oder man hat es nicht. Sagt viel über diese Menschen aus. Menschlich jedenfalls.
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Menschlich auf jeden Fall…
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Ja, die lieben Angehörigen. Letzens brüllte uns eine Angehörige an., warum ihre Mutter im Bett sei und nicht im Kaffeenachmittag. Wir waren gerade mit einer anderen schwierigen Dame beschäftigte die per lifter auf toilette musste.
Das es mehrere gründe gab wollte sie nicht hören. Wenn Mutter gerade Ikm gewechselt wurde wird sie nicht sofort wieder ausm bettgeholt, da transfers für die dame sehr anstrengend sind. Sie war auch nicht den ganzen tag im bett (was aber kein grossen unterschied macht, da sie 90 % der zeit eh schläft)
Auch. will die dame auch gar nicht soviel raus. SIe will eigentlich mal ab und zu ein tag im bett verbringen
AUsserdem war der kaffeenachmittag eh abgebrochen, als ein Mann unten zusammenbrach und starb.
Ein anderer Angehöriger verweigerte der mutter mal den Zugriff auf mal 10 € von ihrem konto im heim, weil er bringt ihr ja alles mit. Sie wollte mal ein Fleischsalat holen und Merci, weil ihre tochter Geburtstag hat.
Aber die Härte war die tochter einer Bewohnerin, die nach dem Wohlbefinden des Mannes einer anderen Bewohnerin fragte, aber es nicht fertigbrachte uns zu sagen dass ihre Mutter von oben bis unten mit Scheisse vollgeschmiert war. Aber wie auch wenn man nur 2 sekunden im Zimmer ist und eigentlich sagt: “Die Olle liegt da eh, egal ob ich mit ihr rede.
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Edit zur letzen bewohnerin: Sie fragte nicht nach dem ehemann sondern ob die Tochter der Bewohnerin schon dagewesen wäre da ja der ehemann im krankenhaus lag.
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So etwas könnte auch bei uns passieren.
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Was für widerliche Verwandte es doch gibt!
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Klar, die gibt es immer.
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