Augenarzt

„Kann mich am Mittwoch eine deiner Damen zum Augenarzt begleiten?“ fragt mich eine Bewohnerin.

„Natürlich, ich kläre das ab.“ sage ich.

„Aber bitte nicht die mit dem Blech im Gesicht. Auch den KZ Häftling will ich nicht dabei haben!“ faucht sie mich an.

„Was? Wer? Wie?“ frage ich.

„Na die mit diesem Ring in der Unterlippe. Ekelhaft, die brauch bei mir nicht kommen. Die andere hat eine Tätowierung am Unterarm, so ein unsinniger Spruch, die sieht aus als wenn die aus dem KZ kommen würde. Auch die soll bitte nicht mit mir da beim Arzt auftauchen.“ erklärt sie mir.

„OK, ich kümmere mich um die Sache.“ sage ich.

Ein Schüler hat sie dann zum Arzt bekleidet, sie war danach mehr als zufrieden.

Komisch, der Schüler hat Ohrringe in beiden Ohren und Haare die bis zum Gesäß reichen. Gegen den hatte sie dann nichts…

13 Antworten zu “Augenarzt

  1. Da sieht man mal wieder, daß Sympathie eine rein subjektive Angelegenheit ist. 😉

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  2. Das kenne ich aber auch von meinen Großeltern. (Mein Opa ist dieses Jahr 100 geworden)
    Tattoos sind nur was für Verbrecher oder ist schrecklich. Wie kann man sich sowas antun wozu KFZ-Häftlinge gezwungen wurden?
    Piercings und Ohrringe sind auch unakzeptabel.
    Naja BIS ich meinen jetzigen Mann mitbrachte. Lange Haare, Tattoos, Piercings.
    Bei ihm wurde es seltsamerweise toleriert! „Der ist ja auch n toller Kerl!“ hieß es da. „Der ist anders als die Anderen mit ihren Tattoos.“

    Er hat es einfach geschafft sie von Beginn an davon zu überzeugen, das er trotz alledem ein anständiger und gut erzogener „Junge“ war 😉

    Was die Grundeinstellung zu Tattoos und Piercings aber niemals änderte g*

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  3. Solange sie nicht unbekleidet zum Arzt muss…..

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  4. Ich sag nur EIN Wort: Männerbonus

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  5. Vielleicht hielt sie ihn für n Mädel? Da wären lange Haare und Ohrlöcher doch ok?

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  6. Dabei sagte schon der kleine Prinz, dass das Wesentliche für das Auge unsichtbar ist.

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