Tick,Trick,Track

Eine Bewohnerin hat drei Töchter, Dolce, Gabbana und Prada. Dolce und Gabbana sind fast täglich im Altenheim, auch gerne im Doppelpack. Beide mögen die Prada nicht, reden schon ewig kein Wort mehr mit der Schwester.
Nun hatte die Bewohnerin Geburtstag, Prada war schon sehr früh zu Besuch bei ihrer Mutter, sie schenkte ihr ein selbstgemachtes Fotoalbum mit einlaminierten Fotos der Familie. Auch die ´doofen´ Schwestern sind in dem Album zahlreich vertreten.
Am Mittag kam dann Gabbana vorbei, wir waren gerade bei der Übergabe. Sie kommt in das Schwesternzimmer, setzt sich auf einen freien Stuhl, in der Hand das Fotoalbum von der verhassten Schwester:

„Schaut mal, die Dolce ( die Schwester, mit der sie gut auskommt) hat da was tolles für Mama gemacht!“ sagt sie.

OK, Mama war wohl nicht da, sie hätte ihr sonst erzählt von wem sie das Album geschenkt bekommen hat, lassen wir ihn mal in dem Glauben dass seine Schwester Dolce das Album erstellt hat und nicht die blöde Prada.

„Ja, nett, oder?“ frage ich.

„Nett? So ein tolles Album habe ich lange nicht gesehen, hier, da war ich vier Jahre alt…. und hier,Mensch, was war Mutter da jung….. ach,genau, unser Hund… jaaaaaha, der Urlaub… toll….. super… genial, so etwas nenne ich ein Geschenk. Ich bin so begeistert!“ freut sie sich.

Dann soll sie aber auch erfahren wer das feine Album erstellt hat.

„Da hat die Prada eurer Mutter aber eine Freude gemacht!“ sage ich.

Sie schaut mich an als ob ich nicht alle Tassen im Schrank habe:

„Wie Prada? Hat das nicht die Dolce gemacht? Ich denke die Dolce hat das gemacht, die kann so etwas immer ganz gut.“ sagte sie.

„Kann sein, dieses Album kommt aber zu 100% von Prada, ich war ja dabei als sie es verschenkte.“ sage ich.

Sie blättert das Album noch einmal durch, ihrem Gesichtsausdruck nach hat sie aber gerade einen abgetrennten Kopf in den Händen. Sie schaut, prüft,dreht das Album und kommt zu folgendem Ergebnis:

„Na, die Fotoauswahl finde ich jetzt nicht so prickelnd, hier… warum kann man da kein anderes Foto nehmen.. und da!… ne, so sieht das schlecht aus.. wo kommen die Fotos her? Ich habe mich schon gewundert wo die ganzen Fotos abgeblieben sind….. ich hätte das so nicht gemacht… viel Herzblut steckt da nicht drin.“ ist ihr Fazit.

Genau, aber vor fünf Minuten noch in das Schwesternzimmer stürmen als wenn die ganze Bude brennt. Wie ein kleines Kind.

14 Antworten zu “Tick,Trick,Track

  1. Ich schließe mich dem Emil an: So ein A…

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  2. auch auf die gefahr hin, dass ich jetzt geschlagen werde… aber: solange man nicht weiß, was zwischen den brüdern vorgefallen ist, wäre ich sehr sehr vorsichtig mit irgendwelchen urteilen. soll ja fälle geben, in denen es trifftige gründe gibt, warum familienmitglieder nicht mehr gut aufeinander zu sprechen sind… *wegduck*

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    • Klar,da kann alles mögliche vorgefallen sein,sehe ich auch so. Nur die unterschiedlichen Reaktionen auf das Album fand ich dann schon merkwürdig.

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      • das ging mir beim lesen auch so. erst „tolles album“ und dann „totaler schrott“ – das ist schon eine krasse meinungsänderung, ganz ohne frage. nur wie gesagt: ohne zu wissen, was zwischen den brüdern passiert ist, würde ich da nicht drüber urteilen. mag sein, dass nie was schlimmes war und das verhalten als „kindisch“ abgetan werden kann. mag aber auch sein, dass er gute gründe hat, seinen bruder abgrundtief zu verabscheuen… man weiß es eben nicht und sollte da mit urteilen vorsichtig sein.
        aber gut, ich bin da vermutlich auch etwas sehr empfindlich. in meinem leben gibt es menschen, mit denen ich keinen kontakt mehr haben will (und erst recht keinen freundlichen). wer die hintergründe nicht kennt, würde es auch albern finden, wenn ich denjenigen nicht einmal die hand zur begrüßung geben will. wer jedoch weiß, was passiert ist, findet das nur allzu verständlich.
        von daher – nicht urteilen, wenn man die hintergründe nicht kennt.

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      • Gut, verurteilt habe ich ihn ja definitiv nicht, nur geht mir so ein Verhalten auf den Sack, der gute Mann ist 53 Jahre alt, warum macht er das Album schlecht? Und vor allen Dingen: Warum vor uns? Wir „stehen“ da auf keiner Seite, behandeln die drei Brüder alle gleich. Uns, oder mich, interessiert dieser Zoff überhaupt nicht so lange es der Mutter dabei gut geht. Eigentlich weiß er das auch sehr gut.

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      • ich weiß, dass du ihn nicht verurteilt hast. ich habe den kommentar eher als reaktion auf die vorherigen kommentare geschrieben. ich mag es einfach nicht, wenn menschen als a…. bezeichnet werden, ohne das irgendwas über ihre geschichte und hintergründe bekannt ist. war nicht böse gemeint. okay? 🙂

        naja, so gesehen ist es ja immer noch besser, er macht das album vor euch schlecht, als zur mutter zu gehen und dort über den bruder (ihren sohn!) herzuziehen… könnte mir vorstellen, dass das der mutter durchaus wehtun würde…

        über das „warum“ könnte man ewig spekulieren. was genau in diesem fall das problem ist, weiß man nicht. ich könnte bestenfalls ausführen, warum ich es unter bestimmten umständen für durchaus verständlich halten würde. aber ich bin nicht sicher, ob das nicht den rahmen hier sprengen würde (und überhaupt von interesse ist).

        nur kurz noch: 53 jahre. na und? manche dinge sind unverzeihlich. da spielt das alter keine rolle.

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      • Mit dem Alter war auch nur seine Reaktion gemeint da diese kindisch war.

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      • kindisch, wenn man davon ausgeht, dass das einfach nur ein „normales“ nicht-mögen zwischen brüdern ist ohne ernsthafteren hintergrund. dann ja – kindisch. ansonsten: nein.

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      • Hehe,nein.Kindisch wenn man es erst lobt und dann schlecht macht.Völlig unabhängig davon was früher war. Kindischer gehts kaum.

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      • wenn du meinst.

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  3. Ich empfinde das Verhalten als überhaupt nicht nett. Wenn man sich nicht leiden kann, ist das eine Sache. Aber man muss ja nichts schlecht machen, was einem vorher noch gefallen hat, nur weil es der „verhasste Bruder“ gemacht hat.

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  4. Im Nachhinein Vorverurteilen ist schon schräg. Zumal die Begeisterung anfangs echt war.
    Tja, ich hoffe, es blieb dabei und er hat seine Bemerkungen nur gegenüber euch abgelassen und nicht nochmal in Anwesenheit der Mutter.

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