Gestern Nachmittag war wieder Wortgottesdienst in der hauseigenen Kapelle.Entweder gehen unserer Bewohner regelmäßig zur Messe oder gar nicht.
Frau R. sprach mich an, sie geht immer zur Messe, wollte diesmal auch wieder teilnehmen.
Kurz vor der Kapelle sprach uns eine andere Bewohnerin an:
„Du, die Messe ist voll, kein Platz mehr frei!“
„Nicht ein Platz?“ frage ich.
„Ne, nichts.“
Die Kapelle war dann wirklich bis zum letzten Platz gefüllt, eine Bewohnerin von unserer Station war dort, einige Bewohner von anderen Stationen, der Rest der anwesenden Menschen war von ausserhalb.
Warum gehen die älteren Damen und Herren, die noch zu Hause wohnen, bei uns in die Kapelle? Weil der Gottesdienst so toll ist? Weil sie alle das Heim so gerne mögen?
Quatsch, hier ist der Gottesdienst ca. 10 Minuten kürzer als in den beiden katholischen Kirchen, die beide keine 700 Meter vom Haus entfernt liegen. Das ist der einzige Grund. Und man kann dann noch schnell schauen welches „Elend“ hier wohnt. (O-Ton einer Besucherin)
Denen könnte ich alle welche in den Allerwertesten treten.
Der Heimleiter kennt das Problem mit den wenigen Sitzplätzen, er ändert aber nichts.
Altenheimblogger 
„Im Alter wird die Hure fromm“ (Lebensweisheit)
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Das ist aber „draußen“ in den Kirchen auch nicht anders, da geht man schon auch gerne in die Messen, um zu gucken, wer was anhat, und wie aussieht, ob’s diesem oder jenem gut oder schlecht geht, man geht auch dorthin, um sich dann anschließend vor der Heiligen Halle gehörig das Maul über die Anderen zu zerreissen – so richtig „christlich“ halt…
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In der Kirche habe ich aber die Möglichkeit über viel mehr Menschen abzulästern als in der Kapelle vom Heim.
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Das ist hier aber auch nicht anders – ich weiß „aus gut unterrichteten Kreisen“ dass hinterher sogar noch gelästert wird (im Sinne von „die sah ja auch schon ganz schlecht aus“ und „unmöglich, was der wieder anhat“). Und auf dem Land ist das noch schlimmer 😉
Dass die Kirche nach Länge des Gottesdienstes ausgewählt wird…meine Güte, das hätte ich man wissen sollen, als ich noch zum Konfirmandenunterricht ging und so beinahe gezwungenermaßen an den Gottesdiensten teilnahm (die damals teilweilse bis zu 90 Minuten gingen – ohne besonderen Anlass, nur weil der Pastor so gerne langatmig predigte). 🙂
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90 Minuten.. da kommt Freude auf.
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Ist die Kapelle denn öffentlich bei euch?
Gibt es da nicht die Möglichkeit es so zu regeln das die Messe nur für Bewohner und deren Angehörige ist?
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Ich sag mal so: rausgeworfen wird niemand wenn er die Kapelle aufsucht (bis auf unserer Bewohner)…
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„bis auf unseree Bewohner“ ?? Heist das die werden rausgeschmissen? Lach
Nein aber so meinte ich es auch nicht. Dachte eher an die Variante z.B. ein Hinweisschild auf zu hängen, das man sich auf Grund des geringen Platzangebotes freuen würde wenn nur Bewohner und Angehörige an der Messe teilnehmen, damit diese Personen auf jeden Fall die Chance haben einen Platz zu bekommen. 😉
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Ungefähr, unserer Bewohner kommen erst gar nicht rein.
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Da Gott ja bekanntlich alles sieht und weiß, ist diese Tatsache kein Geheimnis für Ihn 🙂
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Wollen wir hoffen.
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Das ist bei uns auch so, also gehen unsere Bewohner mindestens ne halbe Stunde vor Beginn in die Kapelle.
„Die Kapelle ist so schön nah“ hört man als Begründung warum sie nicht in eine richtige Kirche gehen.
In diesem Sinne weiterhin schöne Dienste 🙂
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Halbe Stunde vorher. Auch heftig.
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Ich komme aus einem erzkatholischen Ort, da ging man in die Kirche um gesehen zu werden und um seine Frömmigkeit zu demonstrieren. Da nahmen dann manche Kilometerweite Wege auf sich nur um zu sehen und gesehen zu werden.
Und was das „Elend gucken“ angeht.. .es gibt auch Menschen die in Selbsthilfegruppen gehen nur um zu erfahren, dass es ihnen besser bzw. es andere gibt, denen es schlechter geht.
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Aber dann würde ich doch in die Kirche gehen wenn dies der Grund ist. Da sehen mich doch viel mehr Menschen.
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vielleicht ist bei den Leuten in eurer Messe das „anderen gehts schlechter als mir“ im Vordergrund.
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Das würde ich dem Herrn pastor doch einfach mitteilen. Warum soll der sich gut fühlen, hmmm? Das lassen wir doch nicht zu.
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Der Pastor kennt die Problematik.
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Aber er freut sich, weil die Bude schön voll ist, was?
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Da musste von ausgehen.
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Warum sonst sollte man in die Messe gehen ausser um zu gucken wer einen neuen Hut hat, wer mit wem rummacht, um zu sehen ob Frau XY mal wieder was hat „machen lassen“ oder was es sonst noch an Klatsch und Tratsch gibt. Wenn Ich da an meine Oma denke……. 😉
Dass dann auch noch kürzer ist als woanderster ist doch dann prima.
Agnostische Grüße aus Kaiserslautern
Philipp
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Ob Nord oder Süd,überall sieht es wohl so aus…
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Ist halt auch eine gute Möglichkeit, mal so ganz unverbindlich ins Haus zu schnuppern, sich schonmal „einzugewöhnen“ und für das Haus/Heimleitung ist es eine einfach Möglichkeit zur Präsentation und ICH würd im Leben nicht die Türen schließen für Gäste… wie unwillkommen ist das denn?? nene, das macht nur schlechte Stimmung. Wär schon sinnvoll, wenn man das Platzproblem anders lösen könnte. Hängts nur an den Sitzmöglichkeiten oder ist der Raum generell zu klein? Lasst euch was einfallen 😉
lg
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Die Ladies kommen nur wegen der verkürzten Messe. Die Kapelle ist direkt neben dem Eingang,man kann sich da dann kein Bild vom Altenheim machen.
Die Damen könnten ja auch mal in der Woche kommen, die Türen sind immer auf.
Kapelle ist einfach zu klein wenn noch Auswärtige dazu kommen.
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Evtl. 15 Minuten vor Beginn der Hirnwäsche eine CD mit Heavy Metal schön laut abspielen,schon ist das Platzproblem gelöst 🙂
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Oh man, ekelhaft sowas! Scheinheilig!
Da sieht man eben, dass kein Kirchenbesuch der Welt einen zu einem guten Christen resp. zu einem guten Menschen macht. Für solche oberflächlichen, hinterhältigen Menschen empfinde ich wirklich Verachtung. ò.ó
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Leider gibt es mehrere Menschen von der Sorte.
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