Der Sohn einer Bewohnerin spricht mit meiner Kollegin, ich höre nur einzelne Wortfetzen:
„Dann… anmachen… höchste Stufe… dann durch… Haare.. besser.“
Hä? Was reden die da, mal schauen:
„Du Sven, ich rede gerade mit dem Manfred, er will seiner Mutter morgen die Haare aufdrehen mit dem Lockenstab.“ sagt die Kollegin.
So, so. Manfred, Beruf Gebrauchtwagenhändler will also nebenberuflich als Frisör arbeiten. Hilfe.
„Du Manfred, hier hinten haben wir die Feuerlöscher, da drüben die Feuermelder und Eimer sind im Pflegemittelraum. Kannst die Eimer dann ja mit Wasser befüllen falls deine Mutter Feuer fängt.“ rate ich ihm.
„Haha, brauchst wohl einen Tritt in den Hintern?“ sagt er.
„Oooh. Klingt von einem Mann mit Lockenwickler in der Hand nicht sehr ernst gemeint.“ antworte ich.
„Warte ab. Du wirst Mutter danach nicht wiedererkennen.“
„Ja,leider.“ sage ich.
30 Minuten später kommt er mit seiner Mutter über den Flur.
„Und?“ fragt er.
„Was? Brauchste doch Hilfe von meiner Kollegin mit dem Lockenwickler?“ frage ich.
„Witzig, echt. 30 Minuten waren wir zugange. Man sieht das doch!“ mault er.
„Na Manfred, da muss man aber genau hinschauen!“ sagt die Mutter.
„Sehr höflich ausgedrückt.“ sage ich ihr.
„Mensch hau ab, geh arbeiten!“ meckert er.
Mal ehrlich, ich hatte keinen Unterschied gesehen.
aber ist doch lieb, dass er seiner Mutter die Haare machen will 🙂
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Schon, aber das schafft er mit bestem Willen nicht.
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Würde sgen: Der gute Wille zählt. Auch wenn die Mutter selbst nicht begeistert ist vom Ergebniss.
Denke schon das auch sie es zu schätzen weiß das er sich solche Mühe gibt.
Vielleicht sollte man ihm mal nen Tipp geben was er für seine Mutter tun kann, wo er mehr Erfolgschancen hat 😉
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„Nächstes Mal schiebt der mich zum Frisör.“ war ihre Antwort.
Keine Frage, er meinte es nur gut. Aber das die Sache nach hinten losgeht wusste eigentlich jeder.
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Das muss man sehen wie das sogenannte „Lausen“ als soziale Kontaktpflege – wir Menschen sind doch auch bloß Affen 🙂
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Kontaktpflege ist reichlich vorhanden.Der Sohn ist jeden Tag da.
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jo, aber „in den Haaren fummeln“ ist eine gesellschaftlich akzeptierte Form von Zärtlichkeit – ist doch schön…
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Herrlich!
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