Hat gestern jemand Panorama gesehen?
http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2012/pflegemaengel103.html
Vielleicht kann man sich das nur schwer vorstellen wenn man nicht in einem Heim arbeitet, aber Dauerklingelbenutzer gibt es wohl in jedem Heim.
Bei uns ertönt dann alle 15 Sekunden ein „Piiiiiiiep“. Auf einem Display können wir sehen in welchem Bewohnerzimmer der Alarm ertönt. Wahlweise auch mit Gegensprechanlage, dieses wird aber kaum genutzt da unpersönlich und nur nervig.
Auch wir haben Bewohner die ständig die Klingel drücken. Die Gründe sind vielfältig, sei es aus Langeweile, Faulheit oder anerlernter Unselbstständigkeit.
Bei uns wird niemand von der Klingel weggeschoben oder außer Reichweite gebracht. Ich denke aber in anderen Häusern sieht es da anders aus.
Man muss aber auch die Sache aus der Sicht eines Pflegers sehen:
Vier Menschen klingeln gleichzeitig, Frau A., Frau B., Frau C. und Frau D.
Frau A. ist bekannt für ihre Klingelitis, sei es ein heruntergefallenes Taschentuch, Fenster schließen, Fenster auf, Heizung an oder aus usw. Sie könnte es alleine, klingelt aber praktischerweise lieber.
Frau B. klingelt nur bei Toilettengängen.
Frau C. benutzt die Klingel nur um zu den Essenszeiten in den Speisesaal geschoben zu werden.
Frau D. klingelt nie, falls doch ist wirklich etwas passiert.
Wie gehe ich vor falls ich alleine auf der Station bin oder die einzige Pflegekraft bin die im Moment die klingelnden Bewohner versorgt?
Ich gehe erst zu Frau D., dann zu Frau B., gehe dann zu Frau C. und zum Schluß zu Frau A.
In dem Fall würde es auch, wie in dem Interview zu hören, an die 20 Minuten dauern bis ich bei Frau A. bin.
Die Klingel wurde nicht entfernt, man ist halt nur nicht sofort zu der Person gegangen. Auch wenn man es gerne anders möchte, es ist einfach zu wenig Personal vorhanden.
Teilweise geht es dann wohl nicht anders.
Anderes Beispiel, live erlebt:
Wir sind am Nachmittag ab 13:30h zu zweit auf der Station, ab 16h kommt die dritte Kraft dazu.
Stürzt oder stirbt in der Zeit von 13:30h bis 16h ein Bewohner ist das in zweierlei Hinsicht übel:
1. Der Bewohner ist verstorben oder gestürzt, klar.
2. Eine Pflegekraft fällt für längere Zeit aus, in dem Erlebnis ist eine Bewohnerin verstorben. Doktor informieren, Angehörige anrufen, den ankommenden Angehörigen Trost spenden, Papierkram erledigen usw. In der Zeit muss die zweite Kraft die Station fast im Alleingang übernehmen. Dazu zählt der allgemeine Ablauf, der nicht unerheblich ist und die klingelnden Bewohner versorgen. In so einem Fall dauert es auch lange bis die Pflegekraft den Stationsablauf organisiert hat und die Bewohner an der Klingel versorgt sind.
Ist man in dieser Zeit alleine (was in vielen Häusern der Fall ist) kann man nur beten das Hilfe von einer anderen Station kommt. Oder es dauert lange bis die klingelnden Bewohner ´abgearbeitet´ sind. Natürlich kann man auch schnell von den Angehörigen der Verstorbenen verschwinden. Nur wer macht das?
Normalerweise sind wir bei uns im Haus nach 1-2 Minuten bei dem klingelnden Bewohner. Dies kann aber durch Personalmangel, Grippewelle oder was auch immer etwas länger dauern. Man kann sich nicht teilen, beim besten Willen nicht.
Bewohner, die auf Hilfe bei der Flüßigkeitszufuhr angewiesen sind bekommen bei uns im Haus ausreichend zu trinken. Natürlich gibt es Bewohner die nicht ausreichend Flüßigkeit zu sich nehmen. „Ich muss dann immer zur Toilette!“, „Ich mag es nicht!“, „Ich habe noch nie so viel getrunken, bin doch kein Kamel!“ usw. Diese Menschen kann man zwar motivieren zu trinken, einprügeln kann ich es denen nicht. Wird bei der Oma zu Hause auch nicht gemacht.Natürlich ist es bei den Bewohnern, die Hilfestellung benötigen, nicht immer leicht. Der Pfleger in dem Film hat mit der Zeitangabe völlig Recht.
Ich stehe auch keine 15 Minuten am Bett und reiche 200ml Flüßigkeit an, ich komme öfters in die Zimmer und reiche kleine Schlücke. Auf Wunsch natürlich auch den ganzen Becher, nur kann sich nicht jeder Bewohner äußern.
Zu dem Pfleger, den die ältere Dame beschreibt, braucht man nicht viel zu schreiben.
Das Problem ist einfach der Personalmangel und die fehlende Zeit, die ich für die Dokumentation verschwende.
Mich wundert das Nachwuchsproblem in der Pflege schon lange nicht mehr.
just my 2 cents
Gesehen. Geärgert: 2 Examinierte für über sechzig Leute… Jejejej. Klingt für jemanden, der sich nicht so auskennt, brutal. Dass da sicher noch Helfer dabei sind, wird mit keinem Wort erwähnt… Ansonsten – was soll man sagen? Was wird sich denn ändern? NÜSCHT.
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Klar, die arbeiten dort nicht zu zweit, kommt im Beitrag nicht rüber.
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Soll auch wohl bewußt nicht rüberkommen, behaupte ich mal einfach so. 😦
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Natürlich!
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Ich habe den Beitrag auch gesehen, bin nicht in der Pflege tätig habe aber einerseits fundierte Kenntnisse und auch vielfache Erfahrungen. Traue mich also zu behaupten, ich bin kein reine Außenseiter.
Die Kritik die geäußert wird ist durchaus berechtigt – nicht für jedes heim und nicht für jede Pflegekraft – soviel ist auch klar. Dennoch sind es Fakten die unumstößlich in Deutschland vorherrschen aber gerne mal „klein“ geredet werden, das wiederum auch von Pflegekräften.
Es ist klar, dass Du nicht bei 4 Personen gleichzeitig sein kannst. Aber – wie im Film gezeigt – die Klingel deplatzieren, wegnehmen oder wegschieben geht schon mal gar nicht, da sind wir uns sicherlich einig drüber. Deplatzierungen jeglicher Art werden aber vollzogen und dennoch bestritten. Der gezeigte Heimleiter erklärte es ja auch sehr menschenverachtend…. sinngemäß „Verdursten kommt einfach vor…“. Sorry, hier ist ein Mensch für andere verantwortlich der absolut kein Verantwortungsbewusstsein besitzt. Ehe jemand dehydriert gibt es noch andere Maßnahmen um die zu verhindern, z.B. auch subkutane Verabreichung von Flüssigkeiten. Diese kamen dort wohl überhaupt nicht zum Einsatz.
Solche Beispiele gibt es sicher viele, nur sie sind eben nicht bekannt.
Die Problematik liegt nicht alleine beim Personal sondern vielfach an den Gegebenheiten die auch politisch begründet sind. Das soll überhaupt nicht bestritten werden. Jedoch ist es leider vielfach so, dass wenn es zu größeren Problemen kommt das Pflegepersonal sich eher auf die Seite des Arbeitgebers schlägt und „Anklagende der Lügen bezichtigt“ anstatt dann zuzugeben, dass was gelaufen ist definitiv ein Pflegemangel ist/war. Das geschieht oft aus Angst vor Arbeitsplatzverlust bzw. Mobbing, Bossing etc.
Und bei dieser Kategorie von Pflegepersonal muss ich ganz klar sagen – volle Mitverantwortung. Denn selbst wenn dieser Arbeitgeber einer Pflegekraft kündigt… was solls. Die Pflege sucht genügend gute Kräfte, ein neuer Arbeitsplatz wäre schnell zu finden. (Firmen-)politische Probleme aber auf dem Rücken derer auszutragen die sich nicht wehren können ist ein absolutes No-Go.
Beschimpfungen von Bewohnern, Beleidigungen und dgl. mehr sind ein weiteres Muster mancher Pflegekräfte das absolut inakzeptabel ist. Pflegebedürftige sind Menschen wie Du und ich, sie haben sich ihre Lage nicht selbst ausgesucht und hätten es sicherlich gerne anders – ohne Pflegebedarf.
Ich wollte es einfach nur mal erwähnt haben. Skandale finden nicht überall statt. Es gibt nicht nur verantwortungslose Pflegekräfte, es gibt auch viele sehr gute. Doch bereits 1 Pflegekraft aus der o.g. Kategorie ist bereits eine zuviel. Darüber sollten wir uns alle einig sein!
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Danke für die Meinung aber sorry, ich kann mit dem Kommentar nichts anfangen, liest sich wie eine Reflexion des Beitrages ohne inhaltliche Veränderungen oder neuen Ideen. Nicht böse gemeint, aber Menschen, die sich in der Pflege auskennen, selbst aber nicht dort arbeiten waren mir schon immer suspekt.
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Schade dass ich Dir suspekt bin. Wenn Du meinen Kommentar nur als „Reflexion“ siehst darfst Du ihn gerne wieder löschen.
Ich muss nicht in der Pflege arbeiten um zu wissen was dort läuft. Reichen Familienangehörige die dort arbeiten, Familienangehörige die in einem Heim lagen und die eigene Zivildiensttätigkeit nicht aus um eine Meinung bilden zu können (dürfen). Nehme es bitte auch nicht persönlich, aber auch mir sind Pfleger suspekt die denken, dass Aussenstehende so absolut gar keine Ahnung haben.
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Ich habe nicht geschrieben das Aussenstehende keine Ahnung haben. Wo steht das von mir?
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„Ich muss nicht in der Pflege arbeiten um zu wissen was dort läuft.“
Doch, musst Du. Ich habe auch einen Beruf (nicht in der Pflege), und oft werde ich auf meine Arbeit angesprochen. Da haben sich dann die Leute aus irgendwelchen Quellen über meinen Job „informiert“ und meinen, mitreden zu können. Sicher kann ich Menschen, die z. B. in der Pflege arbeiten, fragen, wie die Dinge da ablaufen. Aber den tatsächlichen Ablauf bekommt nur derjenige mit, der wirklich dort täglich 8 und mehr Stunden vor Ort ist. Oder geht Dir das in Deinem Job nicht ähnlich?
Es ist ein politisches Problem. Wenn ich höre, dass man vor einigen Monaten eine fünfstellige Zahl (vielfach noch ungelernter) Verkäuferinnen und Kassiererinnen von Schlecker mit einer „Kurzzeitausbildung“ zu Altenpflegerinnen umschulen wollte, dann schwillt mir der Kamm. Einerseits eine würdige und zielgerichtete Pflege verlangen und andererseits Menschen damit beauftragen, für die es dann nur ein „Job“ ist. Bei den meisten sicherlich.
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„Ich muss nicht in der Pflege arbeiten um zu wissen was dort läuft. “
Solltest du aber, ich arbeite nicht in der Pflege sondern in der Haustechnik. Ich kann aber für unser Heim Sprechen. Also kannst du auch behaupten, das du nicht beim Bestatter arbeiten musst, um zu wissen wie es dort abgeht. Ich mag solche menschen wie dich nicht @Menschenwürdige Betreuung. Allein schon dein Nick.
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Bin zwar spät dran, aber trotzdem: Dass Deplazierungen in JEDEM Heim vorkommen, sprich z. B. dem Bewohner die Klingel weggenommen wird, bestreite ich zutiefst. Jeder MUSS eine erreichbare Klingel haben, sogar Bewohner die diese Klingel eigentlich nicht mehr selbst betätigen können. Das ist Vorschrift und wenn diese nicht eingehalten wird, wird sie auch geahndet. In unserem Heim habe ich es noch nie erlebt und auch selbst nie praktiziert einem Dauerklingler die Klingel zu entfernen.
Ich stimme mit Dir überein, dass Beschimpfungen gegen Bewohner gar nicht gehen. Das ist auch nicht üblich. Sollte sowas wirklich passieren, sind es immer nur einzelne Pfleger und sowas fällt auf und zieht ebenfalls Konsequenzen nach sich. Sowas wird – entgegen Deiner Meinung – NICHT toleriert.
Wenn so ein Fernsehbeitrag kommt, würde ich mir aber auch immer wünschen, mal den auch den Alltag des Pflegers zu beleuchten. So wie mir heute passiert ist, das ich von einer Bewohnerin „dumme Drecksau“ und „Arschnutte“ genannt wurde. Und nein, ich habe nicht zurückgeschimpft sondern bin aus dem Zimmer gegangen und habe es 15 Minuten später wieder versucht die Dame zum aufstehen zu bewegen. Und das machen fast alle Pfleger so. Es gibt immer schwarze Schafe, das kann man aber doch nicht auf alle verllgemeinern!
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Ich finde es halt schade, dass es aufgrund des Personalmangels bei einzelnen Pflegeheimen (in diesem Fall für Behinderte Menschen) dazu kommt, das der Ton gegenüber den Patienten rauer wird und diese den ganzen Tag im Prinzip nur angeschrien werden.
Das muss halt nicht sein, ist ja schließlich deren zu Hause, und wer will schon zu Hause angeschrien werden.
Auch wenn ich natürlich die angestressten Pfleger verstehen kann. Sehe das Täglich bei meiner Freundin, die von Ihrem Job auch gestresst ist (es aber dennoch hinbekommt mit den Patienten liebevoll umzugehen).
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Wir müssen uns hier nicht gegenseitig bezichtigen, das geht am eigentlichen Thea vorbei. Nur eins, der folgende Satz ist klar so zu deuten oder ggf. eben sehr unglücklich gewählt.
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Ich finde meine Wortwahl und den Satzbau völlig in Ordnung. Der Satz gilt für den Pflegeberuf wie für jeden anderen Beruf, inhaltlich stimme ich Speculatius absolut zu.
Man muss sich nicht ständig auf den Schlips getreten fühlen.
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Wir haben so etliche Damen der Kategorie A, die alle fünf Minuten den Notfallknopf drücken, sei es aus Langeweile, oft auch Einsamkeit. Sehr schwierig, mit solchen Menschen adäquat umzugehen, auch auf sie einzugehen, sich richtig zu verhalten. Da haben unsere Pfleger/innen meinen vollsten Respekt und meine Bewunderung…
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@ Menschenwürdige Betreuung
Ich weiß auch nicht, was du mit deinen vielen Worten sagen willst. Leere Worthülsen, was schon bei deinem Namen anfängt und dann mit „menschenverachtend“ und „Menschen wie Du und ich“ weitergeht.
Im Ton erinnert mich das an eine Person, die meint, sich genau mit psychiatrischen Einrichtungen auskzukennen, weil dort ein Freund von ihr mal eingewiesen wurde und sie tönte, dass genau SIE bestens Bescheid wisse: man bekommt dort nur Medikamente und zu wenig Liebe. Kurz: Ich bin die Gute und muss das bei jeder Gelegenheit kundtun, indem ich über die schlimmen Verhältnisse schimpfe mit den o. g. allseits beliebten Worten.
Dein Satz „Ich wollte es einfach nur mal erwähnt haben.“ trifft wohl genau zu.
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Noch einmal meine 2 Cents: Niemand möchte doch eine menschenunwürdige Betreuung. Das dürfte doch völlig unbestritten sein. Aber jeder weiß auch, dass da, wo Menschen arbeiten, auch Fehler gemacht werden. Man kann eben nicht ausschließen, dass es auch unter den Pflegekräften Menschen gibt, die keine Lust an ihrem Beruf haben, die die ihnen anvertrauten Menschen nur als Belästigung ansehen, vor allem, wenn sie erhöhte Aufmerksamkeit brauchen. Darf eigentlich nicht sein, kommt sicher aber vor.
Und hier setzt auch meine Kritik an. Eine Seite betreiben, die sich „Menschenwürdige Betreuung“ nennt, impliziert für mich, dass die Betreuung – mehr oder weniger generell – menschenunwürdig ist.
Das ist sie aber nicht.
Ich behaupte, dass die meisten Bewohner von Alten- und Pflegeheimen eine menschenwürdige Betreuung erhalten. Schwarze Schafe gibt es, und sie werden ja auch angeprangert. Mich stört allerdings, dass durch eine solche Berichterstattung der Eindruck entsteht, dass man in diesen Heimen durch die Hölle geht. Das führt dazu (ich erlebe es im Moment in meiner unmittelbaren Nachbarschaft), dass Menschen, die eigentlich nicht mehr alleine leben können, sich wegen dieser Horrorvorstellungen durchs Leben quälen. Mein Nachbar sagte kürzlich zu mir „Ja, ich schaff es nicht alleine, aber bevor ich in ein Heim gehe, dort angeschnallt werde und langsam verdurste und verhungere, versuch ich es alleine zu Hause“.
Ich vermisse in solchen Fernsehbeiträgen und auch auf solchen Internetseiten immer den Hinweis, dass es sich um Einzelfälle handelt, und dass die Pflege in Deutschland generell anders ist.
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hm, ich arbeite nicht in der pflege, aber ich arbeite für die medien. wir bringen das thema plastische chirurgie da unter. die darstellung ist immer dieselbe: menschen wie du und ich, auch hartz-V-ler, kommen zum beautydoc, der in nullkommanix aus dem hässlichen entlein den schönen schwan macht. wir liefern den sendern dazu das „menschliche material“, heißt in der regel junge, abgebrannte, bildungsferne menschen ohne vorerkrankungen, die ein fluffige op ohne große risiken kriegen und die im zweifelsfall bei bedarf rasch mundtot gemacht werden können, falls doch was schiefgeht und sie sich beschweren gehen wollen. ab und an wird auch das beliebte thema pfusch beim bösen ausländer-arzt durchgekaut.
will sagen: medienberichte sehe ich generell kritisch. es geht nicht um wahrheiten, es geht um emotionen. der zuschauer soll nicht kritisch hinterfragen, sondern sich in dem bestätigt fühlen, was er ohnehin glaubt. das macht die quote. aufmerksamkeit geht mit identifikation einher. nur sowas verkauft sich. tv macht nichts anderes als der einzelhandel: verkaufen. vielfach dabei eben auch: für dumm verkaufen. die konkurrenz unter den sender ist riesig, es geht immer nur um profit. die formate der öffentlich-rechtlichen sind dabei sicher noch besser als privatsender. unterm strich läuft aber immer das gleiche ab.
ich persönlich habe schon lange keinen fernseher mehr. in blogs stehen oft mehr wahrheiten. 😉 sofern die eben nicht auch pr sind.
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„Dieser Beitrag spiegelt nicht das Bild aller Heime wieder.“ so etwas könnte man doch am Ende eines Beitrages mitsenden. Wäre zumindest ein kleiner Anfang.
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das wäre mal ein anfang… aber anstand wird klein geschrieben in den medien.
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Ja. Auch ich habe seit Jahren keinen Fernseher mehr. Zeitung und Internet reicht vollkommen aus. Der Rest ist Voksverblödung. „Tittytainment“ wird das offiziell genannt, das hält die Leute vom Nachdenken / und Protestieren ab…
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@ Altenheimblogger: Dein Beitrag trifft es so genau auf den Punkt. Also ich selber kenne als Krankenschwester Variante Altenheim und Krankenhaus und somit auch Dauerklingler. Würde hin oder her. Was ist mit der Würde der anderen Patienten, die viel zu kurz kommen, weil man ständig nur wegen Kleinigkeiten zu den selben Patienten gehen muss? Oder die, die nicht in der Lage sind zu klingeln? Die werden dann automatisch hinten angestellt. Leider. Bei mir muss Patientin A dann halt auch mal länger warten, bis ich die anderen „abgearbeitet“ habe. Dumm nur, wenn Patientin A dann wirklich mal was Ernstes hat. Aber wie soll man’s machen? Ist doch klar, dass man irgendwann Prioritäten setzt. Nach bestem Wissen und Gewissen.
Und an die Außenstehenden: Was macht ihr denn, wenn Patient A alle 10 Minuten klingelt und ihr den anderen so gar nicht mehr gerecht werden könnt? Ganz ehrlich: Dass da mal wer die Klingel zieht, ist nur verständlich. Falsch, aber verständlich. In solchen Berichten steht dann immer nur der EINE Patient im Vordergrund. Nicht die anderen 20, denen in der Zeit zum Glück nichts passiert ist, weil man ja Prioritäten gesetzt hat. Traurig aber wahr.
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Klingel ziehen geht gar nicht. Dann „lieber“ klingeln lassen, so blöde wie es sich anhört.
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Stimmt. Jedes Heim hat, glaube ich, immer EINEN nervenden Bwewohner. So wie es auch immer EINEN nervenden Angehörigen gibt 🙂 Dem würde man ja auch nicht verbieten zu sprechen während seines Besuchs, weil man Schiss vor der nächsten (berechtigten oder unberechtigten) Beschwerde hat…
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Kann man nicht – ganz naiv geragt – ein System mit zwei Klingeln haben? Eine für „Kommen sie doch mal kurz, wenn es passt. Mein Taschentuch liegt am Boden.“ und eine für „Notfall“? Klar, technische Umsetzung ist aufwändig. Aber ich denke, dass würde doch einige Probleme lösen. Es wird immer noch welche geben, denen das mit dem Taschentuch nicht schnell genug geht und dann den Notfall-Knopf drücken, aber eine gewisse Hilfe im Prioritäten setzen müsste es so doch geben, oder?
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Hehehe. Es wird immer so laufen: „Mein Taschentuch ist auf den Boden gefallen, selbstverständlich ist das ein Notfall!“
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Wenn’s kein Notfall ist, bräuchten die sehr oft gar nicht erst klingeln. Man ist ja eh ständig im Zimmer. Bzw. irgendeiner vom ganzen Personal. Mahlzeiten verteilen und wieder abräumen, Reinigungspersonal, Medikamente verteilen, Morgen – Abendpflege, Besucher, Ärzte,…. Ganz oft klingeln die fünf Minuten nachdem man das Essen abgeräumt hat, um das Fenster schließen zu lassen oder was weiß ich. Oder wenn die ganz genau wissen, dass man eh gleich zum Abräumen wieder rein kommt, klingeln sie, um zu sagen, dass sie fertig sind. Und ich spreche jetzt von den Orientierten! Oder man macht Toilettengänge und wenn die gerade wieder warm und trocken im Bett angekommen sind, fällt ihnen kurze Zeit später ein, dass sie doch noch wohl gerne das Kopfteil etwas höher haben möchten. Dafür wird dann geklingelt. Und man fragt schon immer, ob’s noch irgendwelche Wünsche gibt, bevor man aus dem Zimmer geht. Manche haben’s echt in sich. Die, die ich hier beschreibe, sind dann aber auch immer schon seltsam gewesen. Das kriegt man dann auch oft von den Angehörigen mit. Wenn sie die noch nicht vergrault haben. Zum Glück sind nicht alle so. 🙂 Für die Lieben unter den Alten lauf ich dann auch gerne mal eine Strecke dreimal, wenn ihnen nicht alles sofort einfällt. Da kommt auch ein gewisser Dank zurück. Neulich wurden ich noch als „Bedienung“ angesprochen. Da hab ich dann auch gesagt: „Wir sind hier im Krankenhaus, nicht im Hotel.“
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Ach.Eine Bewohnerin meint immer ich sei der Chefkoch.Dann gehe ich ein Zimmer weiter.Da bin ich nämlich laut Bewohnerin der Schlachter.
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Ich habe auch einige Jahre in einem Pflegeheim gelebt. Da wurde uns immer wieder eingebläut, die Klingel ja nur für echte Notfälle zu benutzen. Wenn wir sonst bei irgendwas Hilfe brauchten, sollten wir auf dem Stationstelefon anrufen und sagen, wobei. So kam es aber auch vor, dass man, nur um sich mal eben die Schuhe zubinden zu lassen, ne Stunde warten musste, weil gerade andere Bewohner dringender versorgt werden mussten. Natürlich sind die Pfleger die, denen man am wenigsten die Schuld dafür geben kann. Schließlich können sie nichts für die chronische Unterbesetzung, die in vielen Pflegeheimen herrscht, und den ganzen Papierkram, der ihnen auferlegt wird. Aber man muss sich auch vorstellen, dass es z.B. für einen Pflegebedürftigen nicht immer einfach ist, seine Bedürfnisse vorher zu planen. Wenn du z.B. unbequem liegst, kannst du dich eben selber anders hinlegen, egal wann, du denkst gar nicht darüber nach und nimmst es vielleicht nicht mal bewusst wahr. Wenn jemand, den du pflegst, sein Kopfteil höher haben will, kurz nachdem du bei ihm gewesen bist, ist das im Prinzip nichts Anderes, er hat vielleicht eben erst bemerkt, dass er unbequem liegt, und kann sich nicht selber helfen. Ihn deshalb als seltsam zu bezeichnen, finde ich übertrieben.
Es gibt sowohl unprofessionelle Pfleger als auch sich anstellende Pflegebedürftige, das will ich nicht bestreiten. Oft würde allerdings ein bisschen Einfühlungsvermögen auf beiden Seiten schon eine Menge helfen. Und gegen persönliche Antipathien kann man nichts machen, die kommen vor …
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