Stern TV

So lebt und arbeitet es sich in den Altenpflegeeinrichtungen?
Ich habe noch zu vielen ehemaligen Schülern Kontakt, diese arbeiten teilweise auch in anderen Bundesländern mit kirchlichen Trägern oder auch bei privaten Trägern, aber solche Zustände kennt keiner.
Lesen hier Menschen mit, die in der Pflege arbeiten und die Zustände aus dem Artikel bestätigen können?

Gerade der letzte Satz in dem Artikel ist mehr als ätzend, ich glaube ihm nicht:

http://www.stern.de/tv/sterntv/qualitaet-der-pflege-im-test-wie-gut-sind-unsere-altenheime-1820841.html

23 Antworten zu “Stern TV

  1. Ich habe weder den Beitrag gesehen noch bin ich Pfleger in einem Altenheim, aber den letzten Satz kann ich aus meiner Erfahrung – meine Ma ist jetzt fast 9 Monate in einem Altenpflegeheim – nicht teilen. Ungeachtet der politischen Rahmenbedingungen (denn hier liegt der Hund begraben) das Personal auf dem Wohnbereich tut alles was in ihren Kräften steht. Die Besetzung in der Frühschicht sind idr 3-4 PflegerInnen + 2 Auszubildende + eine Angestellte in jedem allgemeinen Speisesaal (den gibt s auf jeder der 3 Stationen), Nachmittagsschicht bis zum Abend mind 3 + Auszubildende. Die Fluktuation des Personal ist 0 was für das Betriebsklima spricht.

    Für das Heim in dem meine Ma jetzt labt kann ich nur sagen: Das Personal kümmert und sorgt sich.

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  2. Naja, was das Thema Mangel an Pflegekräften angeht, so kann ich das schon bestätigen. In der FS sind wir 1 Fachkraft und 2 Pflegehelfer. Wenn wir Glück haben, ist die Auszubildene da. Im Spätdienst sind wir nur zu Zweit und das für 34 Bewohner. Und nun erzähl mir mal ernsthaft, wie man da so pflegen kann, wie man es möchte, zumal wir im FD sowie auch im SD das Frühstück/Abendessen zubereiten müssen. Da macht am späten Nachmittag einer alleine die IKM Runde und der andere steht ab 16 Uhr in der Stationsküche und schmiert Brote….

    Sven, es gibt viele Unzulänglichkeiten in der Pflege und mir fällt es immer schwerer, dies so hinzunehmen.

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    • Sicher läuft nicht alles perfekt,kein Thema.Aber so schlecht wie in dem Beitrag ist es nun auch nicht.
      Zumindest habe ich kein schlechtes Gewissen den Bewohnern gegenüber wenn ich Feierabend habe.

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  3. Ich habe bisher in zwei Heimen hier in Köln gearbeitet und ich kann bei beiden nur sagen, es wird sich sehr gekümmert auch wenn wenig Zeit ist oder wenig Personal. Von verlotterten, verdursteten und sonstwie vernachlässigten Bewohnern habe ich nichts gesehen. Also ich kann diesem SternTV Beitrag, und auch dem letzten Satz an sich, nicht zustimmen. Ich kenne auch niemanden der jemanden kennt der jemanden kennt des Cousine eine Schwägerin hat deren Hund jemanden gebissen hat der in einem Lotter Heim arbeitet.

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  4. Ich arbeite selber in der Altenpflege. Ich höre diesen Satz selten von Seiten meines Freundeskreises, aber von vielen Kollegen.
    Aber das liegt nicht daran, dass diese Pflegeheime so schrecklich finden, sondern den Wunsch haben, so lange wie möglich zu Hause bleiben zu können. Und das kann ich vollkommen verstehen.
    Sicherlich haben wir bei uns im Haus auch zu wenig Personal. Natürlich wirkt sich das irgendwie aus, aber dass solche Sachen wie Medikamente vergessen werden? Nein.
    Die Bewetungen vom MDK finde ich zwar teilweise lächerlich, weil ich die einzelnen Bewertungspunkte nicht gleichgewichtig finde, ebenso die Vorgehensweise zur Bewertung, aber nun gut. Anderes Thema.

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    • Natürlich ist es schöner im eigenen Haus alt zu werden, leider klappt das aber nicht mehr wirklich. Früher hat sich die Tochter/Schwiegertochter um Mutter/Vater gekümmert usw. Dies ist ja kaum noch der Fall, aus vielerlei Gründen.

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      • rotezora

        Warum eigentlich Töchter/Schwiegertöchter? Sind Söhne/Schwiegersöhne qua Geschlecht außen vor?

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      • Nein,natürlich nicht. Aber die Mehrheit der Pflegehelfer zu Hause waren früher Frauen. Garantiert auch Söhne/Schwiegersöhne, aber ich denke in Maßen.

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  5. Ich halte das auch für eine Legendenbildung, aber es macht sich irgendwie gut für die Pseudo-Glaubwürdigkeit, wenn Professionelle Pflegebashing betreiben. Abgesehen davon kann man von dem, was man in der Pflege verdient, kein Vermögen bilden, das es ermöglichen würde im Alter auf privat finanzierte Pflege zu setzen.

    Abgesehen von politischen Rahmenbedingungen liegt der Hund noch woanders begraben:
    Journalisten gehören meist der Mittelschicht an, und in der Mittelschicht gibt es unglaublich viele Leute, die sich aufgrund von Hausbesitz eine osteuropäische Pflegekraft leisten, die monatlich zwischen 800 und 1000 Euro bekommt (plus Unterkunft und Verpflegung). Dass dies eine moderne Form der Sklaverei ist, wird oft dadurch rationalisiert, daß man die alten Angehörigen so vor dem bösen Heim, wo es ja überall so furchtbar ist, bewahrt. Dass es dabei maßgeblich auch darum geht, das eigene Erbe zu sichern, wird dabei regelmässig unterschlagen.

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    • nein, das liegt daran das
      a) deutsches personal das man vom arbeitsamt vermittelt bekommt einer mittleren katastrophe gleichkommt ( von 20 stellen angeboten haben 4 das vorstellungsgespräch eingehalten,
      kandidat 1: bekomme ich n auto wegen der fahrzeit, 2.600 brutto, übrig bleibt die zeit von 17 hr – 20 uhr, das wochenende,
      kandidat 2: 400 euro auf lohnsteuerkarte, der rest auf die hand
      kandidat 3: ich finde es spannend alte menschen beim sterben zuzuschauen, jetzt muß ich aber gehen, ich muß in meine borderline gruppe . . .
      b) das alte menschen schlicht und einfach so lange es geht zu hause leben wollen
      c) das eigentum (haus) dient zur altersabsicherung der eltern . . . . alles andere ist unredlich

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  6. War MAL WIEDER ein netter Beitrag um ALLER WELT – die eh schon ein schlechtes Bild hat – ein noch schlechteres Bild zu zeigen…. Und was der Herr Geschäftsführer vom MDK gelabbert hat – Hut ab – so sehr zum Kotzen (entschuldigt) war mir schon lange nicht mehr!!!! Weltfremder geht es bald nicht mehr! Vielen Dank Stern TV (die ich bisher immer für seriös gehalten habe)!

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  7. personalmangel – ja. bei uns haut das mit der vorgeschriebenen besetzung zwar theoretisch und meistens hin. aber wenn jemand krank wird, schlimmstenfalls sogar ein paar tage, wird es eng. meine wbl schlägt schon die hände überm kopf zusammen, weil bald die urlaubszeit beginnt und krankmeldungen dann noch mehr ins gewicht fallen. wir haben eine 1,0 vom mdk, und das finde ich verdient. auch, wenn es mal brennt, es findet sich letztendlich sogut wie immer eine lösung, damit kein bewohner unter der personellen situation leiden muss.

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  8. Meine Liebste ist Heimleiterin in einem bayerischen Alten- und Pflegeheim. Sie saß mit puterrotem Kopf und Schaum vor den Lippen am TV. Was da mal wieder für bare Münze verkauft wurde, war typisch Privatsender: Skandal verkauft sich halt besser.
    Natürlich hapert es in der Altenpflege hinten und vorne. Personalschlüssel zu klein. Bezahlung zu schlecht. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass sich die Meisten in der Branche den Arsch aufreißen, damit es überhaupt läuft.
    Ich kriege jedes Jahr den Zirkus mit dem MDK und der bayerischen Heimaufsicht mit. Da wird sich penibel an Bürokratie abgearbeitet. Die Noten spiegeln dann die Qualität der Heime nur bedingt wieder. Das 40-Bettenhaus meiner Liebsten hat „nur“ 1,7 bekommen, ist aber übers Jahr zu 97 % belegt. Ein vergleichbares Haus in der Nähe hat eine 1, aber immer freie Betten. Ich kann nur jedem raten, sich die Häuser gut anzuschauen.

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  9. Viele eignen sich solche Beiträge ja auch als ´Fachwissen´ an. Dann heißt es: „Ach hör auf, ich kenne die Heime, alle verdursten und liegen bis auf die Knochen abgemagert in den Betten gefesselt.“ Selbst aber noch nie ein Heim von innen gesehen.

    Ach, das Gehalt der Kollegen aus Bayern nehme ich gerne hier in Niedersachsen. 😉

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  10. Unglaublich… Ich finde das eine absolute Frechheit. Ein sehr einseitiger Bericht! Und gerade der letzte Satz, ja den höre ich hier auch ab und an. Aber das hat nicht den Grund der schlechten Pflege, sondern weil man nach Möglichkeit nicht von zu Hause weg möchte, sondern lieber dort bleibt bis zum Ende. Aber ich kann sagen, ICH würde, sofern es denn nötig ist, mit gutem Gewissen in das Heim eintreten, in dem ich tätig bin! Punkt Ende!
    Auch bei uns gibt es Personalmangel. Leider. Aber ich habe noch nie, nicht einmal einen Menschen gesehen der vertrocknet oder in seiner eigenen Sch… im Bett liegt.
    Perfekt ist sicher nicht alles, wir Pfleger sind Menschen, die auch mal Fehler machen, oder aber etwas vergessen können. Aber eine Infusion anhängen, weil keine Zeit zum trinken eingeben ist??? Oder Medis vergessen? Ich kann nicht mal glauben, dass dies passiert… auch die Bewohner haben einen Mund und können sagen wenn etwas fehlt. Das sind doch keine Marionetten die von uns nur hin und her geschoben werden.
    Klar, ich habe leicht reden, ich arbeite in der Schweiz. Hier ist Kinästhetik, Salutogenese, Fortbildungen, Ferienwoche, monatliche Ausflüge, wöchentlich mehrmals Kirche (im eigenen Haus), Wellnesswochen, Aktivierungen usw. an der Tagesordnung.
    Und das ist beileibe kein EInzelfall, ich kenne einige Heime die so sind hier. Aber es gibt eben auch schwarze Schafe unter den Einrichtungen. An wem wird es ausgelassen? An den bösen Pflegenden! Das die Ursache in ganz anderen, höheren, Höhen liegt wird dabei aussen vor gelassen.
    Und dann stehen die Leute da, sagen ich habe diesen Beitrag gesehen und bei euch ist ja alles schlecht…
    NEIN, ist es nicht! Makel gibt es überall, aber im grossen und ganzen ist es super und alle, wirklich alle, reissen sich den Arsch auf und sind untereinander sehr fürsorglich…. *wutschnaub*

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  11. So jetzt aber!
    Ich bin ja ganz schön erschüttert über den Artikel, Ich habe nun schon in ein paar Einrichtungen gearbeitet und konnte in keiner solche Zustände erkennen. Es ist doch klar, dass es sich dabei nur um eine Momentaufnahme handelt. Der Typ war zum Probearbeiten da, wohl weil die Einrichtung Personal gesucht hat.
    In der Einrichtung in der ich bin, geht es schon auch mal chaotisch zu. Gerade in Krankheitswellen. Aber im großen und ganzen geht es recht gediegen zu. Ich hab wohl in meinem Bereich am Morgen 10 Bewohner zu versorgen, davon sind aber schon mal drei selbständig. Was ich damit sagen will, Wir alle haben Zeit uns mit den Leuten zu unterhalten. Zudem haben wir Betreuungskräfte die zusätzlich Aktivitäten anbieten, worüber ich ganz froh bin, weil das noch nie mein Ding war.

    Ich persönlich finde den Artikel sehr sehr einseitig und überhaupt nicht übertragbar auf alle Einrichtungen Deutschlands. Und achja, ich weiß heute schon, dass ich mir zur rechten Zeit einen Heimplatz suche. Weil ich es selbst machen will.

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  12. Man kann nicht alle Heime über einen Kamm scheren, jedoch habe ich auch schon solche Erfahrungen wie in dem Bericht machen müssen und auch von ähnlichen Erfahrungen aus meinem Bekanntenkreis gehört. Ich arbeite seit vielen Jahren in der Altenpflege und kann den Artikel auch nicht recht geben, ich finde das sind einfach ein paar unglückliche Momente gewesen bzw. haben die Tester sich wahrscheinlich gerade die Heime mit dem schlechtesten Ruf herausgesucht (so „fühlt“ es sich zumindest beim lesen an). Auch wenn ich auch schon oft an meine Grenze gekommen bin, aufgrund von Personalmangel bzw Krankheitswellen, so habe ich dennoch immer alles gegeben damit sich die Bewohner Rundum zufrieden fühlen! Nichts mit Massenkäfighaltung oder Wortloser Infusionsgabe (was übrigens in den meisten Fällen nicht einfach so von Statten läuft, oft bedarf eine Infusionsgabe erst noch der Anordnung eines Arztes sowie die Rezeptierung der dafür benötigten Materialien). Naja, auch ich kann mich hier nur bei Sterntv „bedanken“, dass sie es geschafft haben ein gutes Licht auf unser Berufsfeld zu werfen!

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  13. ich glaube, alle hier sind ein wenig befangen aufgrund der eigenen Heim- und Berufserfahrungen. der Artikel verbreitet kein schlechteres Bild als es realistisch ist (wie selbst du Sven vor einigen Wochen festgestellt hast, ist eurer Heim gut und in Ordnung, die Leute fühlen sich wohl usw… dennoch hättest du keine 1,0-Bewertung gegeben) Um mehr geht es auch in dem Artikel nicht. es wird kein Bild von klaffenden Wunden und verängstigten Alten vermittelt. aber eben von Fachkräftemangel und Stress. ich persönlich lese das eher als eine Anklage an die mangelnde Förderung des Sozial- und Gesundheitssystems und den Missstand, dass entweder zu wenige Fachkräfte vorhanden sind oder aus finanziellen Gründen eingestellt werden können …
    Der letzte Satz ist sicherlich nicht einmal wahr sondern nur eine journalistische Abrundung des Themas. hätte nicht sein müssen. wie schon gesagt wurde, sagen die Betreffenden das ja auch weniger aus Gründen der mangelnden Qualität der Heime, sondern eher weil sie so lange wie möglich selbstständig leben müssen.
    ansonsten ist der Artikel OK. dass keine Vorzeigeheime präsentiert werden, liegt daran, dass es journalistisch relevant ist aufzudecken, ob ein Heim, das mit 1 bewertet wurde auch 1 verdient hat. wenn alles deckungsgleich gewesen wäre, wäre es dem Journalisten sicherlich auch sehr lieb gewesen, die deutsche Bevölkerung über unser gut funktionierendes Gesundheitssystem zu informieren. aber Journalismus ist nunmal nicht Werbung oder PR, sondern Journalismus.

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  14. „…wenn alles deckungsgleich gewesen wäre, wäre es dem Journalisten sicherlich auch sehr lieb gewesen, die deutsche Bevölkerung über unser gut funktionierendes Gesundheitssystem zu informieren….“

    Und das glaub ich nicht. Wie heißt es bei Journalisten so schön: Hund beißt Mann ist keine Nachricht. Mann beißt Hund, daraus kann man eine Fortsetzungsgeschichte machen.

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  15. Ich arbeite auch im Altenheim. Wie schon viele geschrieben haben ist gerade bei Krankheitswellen oder längerer Krankheit (Bandscheibenproblemen, Hüft-OP oä) die Besetzung knapp. Aber so knapp wie in dem Artikel beschrieben nicht.

    Ich höre oft, daß wir einen schweren Beruf haben und man den nicht machen könnte wegen Ekelgefühlen (Bei Stuhlgang) oder Berührungsproblemen. Dabei frage ich mich immer, wieso die Pflege so einen schlechten Ruf hat, wenn es doch eigentlich toll sein sollte, daß wir die Arbeit machen, die andere nicht machen können/wollen. Solche Artikel erklären das. Und dabei ist es ganz egal ob der Grund für die Missstände an den Pflegern hängt oder an der Politik. Der schlechte Ruf hängt an der Pflege allgemein. Vielleicht kommen auch daher die SEHR anspruchsvollen Angehörigen, die immer mehr werden, nach dem Motto : wenn ich denen gleich sage, wie sie etwas machen sollen, dann wird es nicht so schlimm wie in den Berichten.

    Den Teil mit den baulichen Mängeln kenne ich aber auch. Allerdings nicht vom Altenheim sondern von einem Krankenhaus bei dem eine Station als Reha Station tituliert ist ( in der allerdings nur die Fälle waren die höheren Pflegeaufwand hatten, die anderen waren in einer anderen Klinik die besser ausgestattet war ). Auf Station waren 2 Toiletten, der Personenaufzug war sehr eng für Rollstuhl, wenn man auf die Strasse wollte mußte man mit dem Lastenaufzug zu der Rampe für Anlieferung fahren. Und selbst der Lastenaufzug war schwer zu bedienen, da hatten wir als Gesunde Probleme, da kann man sich vorstellen wie es einer pflegebedürftigen Person im Rollstuhl geht.

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Danke für deinen Kommentar!