Seit Tagen liegt Herr B. im sterben, die 3 Töchter sitzen den ganzen Tag im Zimmer bei dem Vater, nehmen Abschied von ihm.
Herr B. ist klar bei Verstand, kann aber nur noch per leichtem Kopfnicken sich äußern.
Morphingabe alle 4 Stunden.
Tag und Nacht sind die Töchter da, schlafen sogar in dem Zimmer.
Am 4.Tag hintereinander sind man die Schlafentzugserscheinungen bei den Töchtern doch schon sehr.
4 Personen (inklusive Vater) in einem Zimmer, das zerrt irgendwann an den Nerven.
Die Töchter wollen gerne das der Vater es ´schafft´und sich nicht mehr auf dieser Erde quälen muss.
„Sven, wie lange kann das noch dauern mit unserem Vater?“
„Kann man überhaupt nicht sagen, gestern hatte ich frei, ehrlich gesagt habe ich gedacht das ich Ihren Vater heute nicht mehr sehen werde.“
„Haben wir auch alle gedacht.“
„Viele Bewohner sterben gerade dann wenn niemand im Raum ist. Stundenlang sitzen die Kinder in dem Zimmer, gehen kurz an die frische Luft oder eine Zigarette rauchen, kommmen wieder und der Elternteil ist verstorben.“
„Echt?“
„Klar.Ganz oft passiert das. Und Sie sind nun ja Tag und Nacht hier, Ihr Vater sieht seine Töchter 24 Stunden lang, vielleicht kann er da nicht loslassen.“
Die Kinder haben sich dann geeinigt. Die kommende Nacht wollen sie alle nach Hause fahren und dort schlafen.
Kurz nachdem die Töchter gefahren sind ist Herr B. verstorben. Alleine.
Ich denke das war in seinem Sinne.