„DU BIST EIN ECHTER SCHEISS TYP!“ hörte ich Frau O. sagen.
Was war da nun wieder passiert?
Bevor ich mir das nachfragen konnte stürmte Frau O., dement, auf mich zu:
„Sven, sag mir die Wahrheit!“
„Gerne.“
„Ich habe hier doch ein Zimmer.“
„Na sicher.“
„Genau.Und, habe ich in der Stadt auch noch eine Wohnung in der ich mich manchmal aufhalte?“
„Natürlich, ab und zu gehst Du doch auch dahin, heute lohnt sich das nur nicht weil es wieder regnet.“
„Ne, ne, heute will ich da nicht mehr hin.“
„Und warum oder welche Person hast Du gerade angebrüllt?“
„Den neuen Kerl hier, der will mir erzählen das ich hier wohne und sonst keine Wohnung mehr besitze, die ganze Zeit erzählt er mir das, der soll weg gehen.“
„Ich rede mal mit dem Kerl, der ist neu hier und hat da noch nicht so den Überblick, keine Sorge, ich regel das.“
„Sven, Du bist der Beste.“
„Da erzählst Du mir nix neues.“
„Hehe.“
Ja, unser Praktikant wollte der Frau O. doch erzählen das sie nur hier ein Zimmer hat und sonst nirgendwo.
Das ist vollkommen richtig, nur wenn ich das einer dementen Person erzähle, die felsenfest vom Gegenteil überzeugt ist dann beiße ich da auf Granit. So etwas kann man der Dame nicht erzählen.
Besser man sagt das sie die Wohnung in der Stadt noch hat und sie ist glücklich. Diese Diskussionen bringen überhaupt nichts.
„Wusste ich das die an Demenz erkrankt ist?“ hörte ich ihn sagen.
„Normal ja, hier sind nur 3 Bewohner geistig fit, hatten wir dir doch öfter gesagt.“
„Aber DIE? Ne, das hatte ich nicht geglaubt.“
„Klar, wir würden das auch erzählen wenn es nicht so ist. Die können gut schauspielern bzw die Krankheit überspielen, vertue dich da nicht.“
„Naja, aber Frau O.?“
„Ja, Frau O., sie erzählt auch das ich noch 15000€ für sie aufbewahre.“
„Ja genau.“
„Meinste wirklich das ich das Geld habe? Wie komme ich dazu? So etwas darf ich doch nicht machen.“
„Sie erzählt das aber.“
„Weil sie an Demenz leidet.“
„Mmmh.“
Keine Ahnung ob er das geschnallt hat, denke nicht.
Aber ich will aufhören hier immer über den Praktikanten zu schreiben, würde mir sonst die Hände blutig schreiben.
Da habt ihr ja im Moment mehr Arbeit mit dem Praktikanten als mit den Bewohnern.
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Leider kommt das immer öfter vor.Ob das ein Problem der Jugend ist, ich habe keine Ahnung.Auch aus anderen Häusern hört man das immer häufiger.
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Ich wußte nach der ersten Zeile, dass es um den atheistischen Praktikanten geht.
Ich habe ihm – unbekannterweise – einen Blogeintrag gewidmet.
Und ich wollte gerade außerdem vorschlagen, die Kategorie „Praktikant“ neu einzurichten, denn es geht ja nicht an, daß er unter „Alltägliches“ untergeht. Ich bin für mehr Praktikanten-Content. Er scheint etwas arg unbedarft zu sein.
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Ne, bitte nicht, man soll die Hoffnung doch nie aufgeben.Den Artikel habe ich gelesen in deinem Blog.
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Ohhh, bitte nicht aufhören. Echt super Praktikant. Bin gestern erst auf deine Seite gestoßen und der Praktikant hatte mich schon bei der Rosenkranzstory erobert. Und dann der Herr M*ller. Schenk dem armen Jungen eine Kuh und nen Eimer und hör nicht auf uns über ihn zu berichten.
Grüße Nicky
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Jaha, echt super der Junge. Er war auch schon schlecht gelaunt als er zum Vorstellungsgespräch mit Tarnhose, Slayer Sweatshirt und Bundeswehrstiefeln kam, dazu lange, schwarz gefärbte Haare. Aber nicht eine Bewohnerin war von dem Anblick geschockt.
„Du hast für ein Mädchen ja wenig Brust“ war dann einer der Sprüche die er zu hören bekam.Mit solchen Reaktionen hätte er niemals gerechnet.
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Traurig, wie wenig manche weiterdenken können. Da wäre er bei „You Don’t Know Jack“ wohl hoffnungslos verloren 😉 Aber der Nachtrag hier ist herrlich, danke für den Kommentar 😀
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Er ist noch in der Probezeit, oder?
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Keine Ahnung ob die FSJler das auch haben.
„Wenn ich wegen dem dreimal von meiner wichtigen Arbeit abgehalten werde schmeisse ich ihn raus“ war der O-Ton vom Chef.
Der bekommt das teilweise mit bzw wenn die Stationsleitung mit der Heimleitung redet.
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Owe, na bei dem Typen brauchts ja echt Nerven! Kannst aber gern weiter von ihm erzählen. Schimpfen reinigt die Seele, sag ich immer 🙂
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Vielleicht sollte der gute eine Karriere als Pizzafahrer anstreben. Natürlich nur in einem atheistisch (wobei ich nicht glaube dass es das konzept vollkommen versteht) politisch korrektem Betrieb.
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Lass es doch ruhig hier raus – du bist den Frust los, und wir beömmeln uns 😀 😉
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Bitte unbedingt mehr Praktikanten-Content! 😀
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Ich weiss ja nicht, wie lange der schon bei euch ist, aber als Ex-Zivi kann ich ihm ein wenig nachfühlen. Mit manchen dementen Bewohnern kann mal sich gut im Smalltalk unterhalten und dabei nicht merken, dass manches nicht mehr passt, wenn man deren Lebensverhältnisse nicht kennt.
Im Fahrdienst des Altenheimes durfte ich 20 Minuten damit verbringen, eine (in dem Moment leider) sehr zu Fuß befindliche Dame wieder ins Auto zu bekommen. Ich hatte ihr gesagt, dass ich sie zur Tochter bringe. Die 20 Minuten habe ich dann verbraten, sie davon zu überzeugen, dass der Bus in ihren Heimatort fährt.
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Also wenn ein Bewohner davon überzeugt ist, einen weiteren Wohnsitz zu haben und ich weiss, dass dies nicht stimmt, fällt mir doch spätestens in dem Moment auf, dass der Bewohner dement bzw. geistig nicht mehr ganz fit ist!?
(Ich hoffe es stört nicht, dass ich hier meinen kommentar zu älteren Beiträgen gebe)
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Tzja.Normal fällt so etwas auf.Nur ist in der Altenpflege wenig normal.
Und ja,ich freue mich über jeden Kommentar! 🙂
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